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Kinderdörfer


Während einer Hungersnot wurde im September 2002 das erste Kinderdorf in dem kleinen Ort Chiole gegründet. Seitdem sind vier weitere Kinderdörfer in Malawi und Mosambik entstanden, die bereits vielen hundert Waisenkindern ein neues Leben ermöglicht haben. Zurzeit werden rund 460 Kinder mit allem versorgt, was sie zum täglichen Leben brauchen.

Chiole

Das älteste Kinderdorf wurde in Chiole in dem Distrikt Ntcheu, einem Ort auf dem Land, im September 2002 gegründet. Um Chiole herum befinden sich 30 weitere Dörfer, aus denen die Kinder täglich in langen Fußmärschen zu MALO A MCHEREZO kommen. Inzwischen haben rund 210 Waisenkinder ein Zuhause in dem Kinderdorf gefunden, welches eine Kombination aus Kinderheim und Tagesstätte ist. Auch wenn nicht alle Kinder dort übernachten, betrachten sie es als ihr Zuhause.

Der Standort in Chiole ist inzwischen die zentrale Koordinierungsstelle für die vier weiteren Kinderdörfer geworden. Von hier aus werden sie durch das Central Office unterstützt und betreut. Auf dem Gelände befindet sich eine kleine Krankenstation, in dem Kinder ambulant behandelt werden und wenn nötig auch stationär versorgt werden können. Die eingerichteten Werkhallen dienen als Werkstätte, in der benötigte Einrichtungsgegenstände wie Betten, Regale u.a. hergestellt, Fahrzeuge gewartet und in der Jugendliche zu Tischlern oder KFZ-Mechanikern ausgebildet werden.

Es besteht mittlerweile auch eine ansehnliche Viehzucht (Milch- und Fleischkühe, Schweine, Ziegen und Hühner) mit kleiner angeschlossener Metzgerei und Molkerei, die der Selbstversorgung des Kinderdorfes und als Ausbildungsstätte dienen.

Vila Ulongué

Das zweite Kinderdorf wurde 2003 im Nachbarland Mosambik gegründet. Nach jahrelanger Arbeit, die auch mit harten Rückschlägen verbunden war, haben mittlerweile 80 Kinder ein neues Zuhause und einen Ort der Geborgenheit gefunden. Die meisten Kinder leben auf dem Kinderdorfgelände in einem Kinderhaus.

Ein wesentlicher Schritt in der Weiterentwicklung konnte, nach langer Zeit des Wartens, im Dezember 2009 auf dem Gelände des Kinderdorfes, getan werden. Endlich konnte erfolgreich ein Brunnen gebohrt werden! 

Die Kinder werden von einem Ehepaar als Hauseltern liebevoll betreut. Viele der Kinder lieben das Ehepaar, als wären sie ihre eigenen Eltern.
Auch hier sind Mitarbeiter aus Deutschland vor Ort, die dabei helfen, die Kinder in familienähnlichen Strukturen zu erziehen. So erfahren sie Liebe, werden sehr gut betreut und auf ein selbstständiges Leben vorbereitet.

Matanda

Das dritte Kinderdorf in Matanda, einem Dorf in den schönen Bergen Malawis, wurde im August 2004 ins Leben gerufen. Hier werden 80 Kinder täglich mit Nahrung und Kleidung versorgt. 2007 wurde dem Kinderdorf eigenes Land zugewiesen und mehrere Gebäude konnten errichtet werden. Mehr als die Hälfte der Kinder leben zurzeit in zwei Kinderhäusern im Kinderdorf und werden von einem Pastor und seiner Frau betreut. Obwohl in der Gegend dieses Kinderdorfes die Bildungssituation besonders schwierig ist, bemüht sich das Ehepaar ausgesprochen gut um eine geistliche und seelsorgerliche Betreuung sowie auch schulische Bildung.

Seit dem Frühjahr 2008 verfügt das Kinderdorf nun auch über einen eigenen Brunnen. Jetzt müssen die Kinder und Mitarbeiter das Wasser nicht mehr aus weiter Entfernung in das Kinderdorf tragen. Die umliegenden Felder werden von den Kindern und Mitarbeitern des Kinderdorfes regelmäßig erfolgreich mit Mais und Kartoffeln bebaut. Voller Eifer haben sie im Frühjahr 2010 eine sehr gute Ernte eingebracht und freuen sich schon voller Tatendrang auf die nächste Regenzeit. Im März 2011 wurde auf dem Haupthaus eine Photovoltaikanlage installiert. Jetzt freuen sich die Kinder über Licht und dieses Wunder der Technik.

Dombole

Aufgrund der Hungerkatastrophe im Jahr 2005 wurde in Malawi ein viertes Kinderdorf, in dem Ort Dombole, gegründet. Hier hatte schon seit einem Jahr die Kirchengemeinde des Dorfes immer wieder Geld gesammelt, um die 50 Waisen des Dorfes wenigstens ein bis zwei Mal in der Woche mit Nahrung zu versorgen. In der Hungerzeit blieben diese Waisenkinder jedoch ohne jegliche Unterstützung durch die Dorfgemeinschaft. Dies änderte sich mit der Gründung des Kinderdorfes im Oktober.

Seit nun einigen Jahren besitzt auch dieses Kinderdorf ein eigenes Grundstück mit neu errichteten Gebäuden. 20 der mittlerweile 70 Kinder leben in einem Kinderhaus mit den Hauseltern, alle anderen sind in den benachbarten Dörfern über Nacht untergebracht. Mittlerweile ist das Kinderdorf auch an die örtliche Stromversorgung angeschlossen. Durch einen eigenen Brunnen mit einer Handpumpe werden die Kinder mit Wasser versorgt.

Auch in diesem Kinderdorf sind die Kinder begeisterte Farmer. Unter anderem erwirtschaften sie eine beachtliche Menge Mais. Diese deckt einen Teil ihres Jahresbedarfes ab. Alle anderen Lebensmittel werden durch die Zentrale in Chiole besorgt oder auf benachbarten Märkten eingekauft.

Mdeka

Das Kinderdorf in dem Ort Mdeka, nahe der Stadt Blantyre in Malawi, ist die jüngste Einrichtung. Es hat eine ganz besondere Geschichte und deshalb den Beinamen „Aus Liebe zu Jesus“. Es wurde in Gedenken an Anita Grünwald und Rita Stump gegründet, die im Juni 2009 bei einem Einsatz in einem Krankenhaus im Jemen ermordet wurden. Ihr Leben, die Einsatzbereitschaft und ihre Liebe zu Jesus hat viele Menschen berührt. Einen ganz besonderen Bezug zu MALO A MCHEREZO hatte Anita, die nach einigen praktischen Einsätzen in Malawi davon träumte, in diesem Bereich zukünftig tätig zu werden. Obwohl Anita nicht mehr lebt, hat Gott durch die Familien der beiden Frauen, ihre Kirchengemeinde in Wolfsburg und viele Freunde diesen Traum Realität werden lassen.

Im November 2010 wurde das Kinderdorf eingeweiht und wenn auch die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, so können hier schon 41 Kinder versorgt werden. Die Waisenkinder in Mdeka haben in Deutschland nun eine große Familie bekommen, die finanziell, im Gebet und ganz praktisch hinter dem Projekt stehen und es tragen. Ein Team aus deutschen und einheimischen Mitarbeitern kümmert sich um den Aufbau und den Unterhalt des Kinderdorfes. Im Juli 2011 baute eine Einsatzgruppe aus Wolfsburg einen Spielplatz für die Kinder, die sich sehr freuten, nachdem sie verstanden hatten, dass all das für sie bestimmt war.

Aufnahmebedingungen für Waisenkinder

Alle Kinder in den Kinderdörfern MALO A MCHEREZOs sind Vollwaisen. Es werden Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren aufgenommen (Ausnahmen sind möglich), die sonst kaum Überlebenschancen haben oder unter besonders schweren Umständen leben müssen (z.B. Krankheiten, Behinderungen). Oftmals kommen hilflose Verwandte oder Nachbarn der Waisenkinder zu dem Kinderdorf mit der Bitte um Aufnahme ihres Schützlings.

Bevor die Kinder aufgenommen werden, finden Gespräche mit den Verwandten und auch dem Häuptling des Dorfes statt, um die Dringlichkeit für eine Aufnahme zu überprüfen und möglichst viel über den Hintergrund des Kindes zu erfahren. Das Einzugsgebiet für MALO A MCHEREZO sind die umliegenden Dörfer des jeweiligen Kinderdorfes.

Wir bemühen uns, für jedes aufgenommene Kind ab einem Alter von zwei Jahren, zwei Paten zu vermitteln. Bis zu zwei Jahren benötigt ein Baby drei Patenschaften. Dies ist nötig, um die vollständige Versorgung des Kindes finanziell zu ermöglichen.