In den darauffolgenden Wochen und Monaten wurde das geplante neue Waisenprojekt in verschiedenen Kirchengemeinden in Deutschland vorgestellt, Spenden gesammelt und Pateneltern für die Waisen gesucht. Anatol Reisich reiste erneut nach Malawi, um eine kleine Küche neben dem Gemeindehaus auf dem Grundstück zu errichten. Im September 2002 wurde daraufhin eine Essensausgabe für die Waisenkinder eingerichtet und das Kinderdorf MALO A MCHEREZO offiziell ins Leben gerufen.
Auf Chichewa, der Amtssprache in Malawi, heißen die Kinderdörfer MALO A MCHEREZO. Das bedeutet "Ort der Geborgenheit". Hier sollen hoffnungslose Kinder sich geliebt und sicher fühlen. Sie erfahren Hilfe in ihrer existenziellen Not. Darüber hinaus ist es dem Team von MALO A MCHEREZO, als christliches Hilfswerk wichtig, nicht nur die materiellen Grundbedürfnisse der Kinder zu stillen, sondern auch Werte des christlichen Glaubens zu vermitteln.
Von der Not der Waisen berührt, reisten im Jahr darauf die ersten Mitarbeitenden aus Deutschland nach Malawi aus. Arthur und Esther Arngold und Dietrich und Lisa Dück legten wertvolle Grundlagen MALO A MCHEREZOs. Weitere Mitarbeiter folgten und temporäre Einsatzgruppen leisten bis heute wertvolle Hilfe im Aufbau und Erhalt dieser Arbeit.
Seit der großen Hungersnot im Jahr 2002 ist die Entwicklung des Landes nur relativ gering fortgeschritten, weshalb Missernten immer wieder ein großes Problem darstellen. Die Nachricht von MALO A MCHEREZO verbreitete sich schnell im Land und immer mehr Kirchengemeinden baten im Laufe der Jahre um Hilfe für die Waisen in ihrer Gegend. So entstanden seitdem vier weitere Kinderdörfer in Malawi und im Nachbarland Mosambik.